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Ehen und Familien sind Liebesschulen

 

Wenn man gerne Märchen hört oder liest, dann weiß man, dass viele Märchen anfangen mit den Worten: „Es war einmal". Zum Beispiel: Es war einmal eine Witwe, die hatte zwei Töchter. Oder: Es waren einmal zwei Brüder, ein reicher und ein armer. So fangen Märchen an. Und jeder weiß, dass ein Märchen ein Märchen ist. Es ist also nichts, was wirklich passiert ist. Und trotzdem sind es oft tiefe, berührende Geschichten. Sie scheinen in unserer Seele etwas anrühren zu können, was uns etwas über unser eigenes Innenleben erzählt. Es geht um Abenteuer, um Kämpfe zwischen Gut und Böse, um Freude und Schmerz, um Entscheidungen, ums Durchhalten, um Veränderung und Verwandlung und mehr. Märchen sind oft Seelengeschichten mit einem besonderen Zauber - und die Sache mit dem „Es war einmal" bedeutet deshalb: Es geht um etwas Tiefes, was auch in Dir liegt. Es geht um etwas, was von weit her zu kommen scheint - und was trotzdem in Dir etwas für Dein Heute zu sagen hat.

 

Der Bischof erwähnt es, weil er glaubt, dass das, was sich uns allen über unsere Familie einprägt, etwas Tiefes mit den Märchen gemeinsam hat. Die Geschichten, die wir als Kinder mit unseren Eltern, Geschwistern, Freunden und Verwandten erleben, sind tiefe Seelenabenteuer. „Es war einmal", so fangen die Märchen an - und so fängt unser Leben an. Du warst einmal. Du warst einmal ein kleines Kind, und die Umstände, in denen Du geboren wurdest, die Menschen, die am Anfang bei Dir waren, sind Teil Deines Schicksals, Deiner tiefen Lebensgeschichte. Es war einmal, dass Du in eine Welt hineingestellt wurdest und tiefe Dinge erlebt hast: Kämpfe, Abenteuer, Freude, Glück und Schmerzen. Und wenn Du Glück hattest, dann waren schon die Menschen Deines Anfangs, Deiner Familie solche Menschen, die Dich wirklich und bedingungslos geliebt haben. Und die Dir geholfen haben, ins Vertrauen zu finden - und die Dir geholfen haben, heute selbst zu lieben.

 

Wie gut ist es, wenn Vater und Mutter sich lieben, wenn eine Ehe gelingt in allen Aufs und Abs des Lebens. Und wenn sie gemeinsam ihre Kinder lieben und erziehen. Welche tiefen und schönen Seelengeschichten können sich da ereignen, wenn wir uns einmal erinnern und sagen: „Es war einmal!"

 

Hermann Hesse dichtet die berühmten Zeilen: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft, zu leben." Die Ehe ist eine Liebesschule und auch Familien sind deshalb so wichtig, weil sie Liebesschulen sind. Sie sind Beziehungsgefüge, in denen Kinder erfahren dürfen, dass ihr Ursprung von Liebe und von einem Ja getragen ist. Und im gelingenden Fall kann so ein bedingungsloses anfängliches Ja zu einem Kind durch ein ganzes Leben tragen. Aber ebenso kann eine Verneinung, eine Ablehnung eine Wunde für ein ganzes Leben schlagen. Und sie kann einen Menschen rastlos auf der Suche nach der Heilung seiner Wunde durchs Leben treiben. Was also, wenn der Zauber des Anfangs nicht da ist und nicht beschützt und deshalb nicht hilft zu leben?

 

Als Glaubensgemeinschaft haben wir zwei sehr grundlegende Aufgaben. Erstens: Wir müssen unsere Ehen und Familien unterstützen, ermutigen, schützen. Wir dürfen ihnen beistehen in Schwierigkeiten und mit ihnen feiern, wenn es Feste gibt. Ehe und Familie sind der ursprüngliche und eigentliche Lernort von Liebe. Denn die Liebe zu lernen ist der große Traum, den unser Gott von uns träumt.

 

Und deshalb ist die zweite Aufgabe: Wir sind berufen, als Glaubensgemeinschaft selbst immer mehr neue Familie zu werden als Kinder Gottes, Geschwister Christi. Wir sind berufen, in das große Vertrauen zu finden, dass wir wirklich einen Vater im Himmel haben, einen Bruder Jesus, der uns zu diesem Vater bringt. Und wir sehen unsere Kirche im Bild der Mutter Maria, die uns selbst eine Mutter ist. Von ihr lernen wir glauben und lieben und hoffen. Als Gottesfamilie bringt die Kirche alle Menschen zum Vater, ausnahmslos alle. Ob sie schon dabei sind oder nicht, ob sie schon glauben oder nicht.

 

Die Kirche betet seit Jahrtausenden für alle. Vor allem auch für die, die verletzt sind, die sich draußen fühlen, die vertrauenslos sind, die keine Familie hatten, die nie geliebt worden. Für sie alle wollen wir Kirche sein, eine Gottesfamilie. Von ihr, von der Gottesfamilie, wollen wir lernen und mit ihr wollen wir leben, dass der Ursprung jedes Menschen noch tiefer liegt als in der Zeugung durch Vater und Mutter. Der Ursprung jedes Menschen, sein tiefstes „Es war einmal" liegt in der Schöpferliebe des Vaters. Die Kirche, die Mutter Maria, ihr Sohn Jesus, die Gemeinschaft aller Getauften will letztlich jeden nach Hause lieben. Sie will, dass jeder Mensch in seinem Herzen das innere liebende Ja findet, das vor allem Anfang seines Lebens schon in ihn hineingesprochen war.

 

Es gilt zu danken: Den Eheleuten und allen Familien, Vätern und Müttern, Großeltern, den Kindern und allen, die sich zugehörig fühlen, dass sie Schule der Liebe sind, Schule des Dankes, Schule der Vergebung und so viel mehr. Und sie sollen unterstützt werden, wo auch immer Ehen und Familien heute gefährdet sind und vor allem auch dort, wo sie gescheitert sind. Wir wollen sie als Geschwister Jesu und Kinder des Vaters spüren lassen, dass der Anfang, das „Es war einmal" für ausnahmslos jeden Menschen ein Liebeswort ist, das in die tiefste Tiefe seiner Seele hineingesprochen ist. Es ist ein Ur-Ja des Vaters, das unverrückbar bleibt - was auch immer kommen mag. Das möge in Wort und Tat unser Zeugnis als Gottesfamilie sein.

 

 

Auszüge aus Hirtenwort zum „Aktionsjahr zu Ehe und Familie" (Auszüge)

von Dr. Stefan Oster SDB, Bischof von Passau, im Juni 2021

  • Gott schenkt Lebensfreude
  • Ehen ud Familien sind Liebesschulen
  • Lebenskraft von Gott
  • Braucht Mensch Religion?
  • Sonntag - Das Leben feiern
  • Die Wirkung des Unterbewusstseins
  • Der Sinn der Umwege
  • Neues Vertrauen gewinnen
  • Menschenungerechte Ideologien
  • Wie Leben gelingen kann
  • Umfassende Bildung
  • Leben in Geborgenheit
  • Bedeutung der Familie

Erneuerung als Rückbesinnung auf ein Leben mit Gott. Erneuerung der Beziehung zu Gott. Geistige Erneuerung. Erneuerung der Beziehungen im persönlichen Umfeld. Erneuerung des Glaubens und der Kirche. Erneuerung unserer Gesellschaft. Neuen Aufbruch wagen. Wer Aufbruch wagt, gewinnt neue Lebendigkeit und Fülle des Lebens. Jetzt Erneuerung wagen.


Philosoph Søren  Kierkegaard meint:

Jede Reformation, die nicht aufmerksam darauf achtet, dass das zu Reformierende im Grunde jeder einzelne ist, ist Sinnenbetrug.


Was soll sich in der Kirche ändern?

Mutter Teresa von Kalkutta wurde einmal gefragt, was sich in der Kirche ändern solle. Ihre Antwort darauf lautete: "Du und Ich".


Sokrates meint:

 

Fokussiere all deine Energie nicht auf das Bekämpfen des Alten, sondern auf das Erschaffen des Neuen.

 


Albert Einstein meint:

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, wie sie entstanden sind.


Papst Franziskus meint:

Herausforderungen existieren, um überwunden zu werden. Seien wir realistisch, doch ohne die Heiterkeit, den Wagemut und die hoffnungsvolle Hingabe zu verlieren!


Papst Johannes XXIII meint:

Glauben - das ist die Heiterkeit, die von Gott kommt.


Philosoph Ludwig Wittgenstein meint:

 ... so brauche ich Gewissheit - nicht Weisheit, Träume, Spekulationen - und diese Gewissheit ist der Glaube. Und der Glaube ist der Glaube an das, was mein Herz, meine Seele braucht, nicht mein spekulierender Verstand.


Schriftsteller Christoph Lehmann meint:

Fange die Reformation in dir an, so geht es fort!


Lyriker Gustav Falke meint:

Ein wirklicher Erneuerer will nicht umstürzen, sondern aufrichten.


Christlicher Fortschritt

Der christliche Name für Fortschritt ist Umkehr. Aber nicht zurück in die Vergangenheit, sondern Neubesinnung auf die christliche frohe Botschaft und ihren Sinn.

(von Bruno Kulinsky)


Leo Tolstoi meint:

Alle wollen die Welt verändern, aber keiner sich selbst.


Evangelischer Bischof Bedford-Strohm meint:

Wir sind manchmal vielleicht nicht die besten Botschafter, aber wir haben die beste Botschaft!


Dalai Lama meint:

Veränderung wird nur hervorgerufen durch aktives Handeln, nicht durch Meditation oder Beten allein.


Schriftstellerin      Anais Nin meint:

Wir sehen die Dinge nicht, wie sie sind, wir sehen sie so, wie wir sind.


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