Eine junge Frau, Chefin einer Pension irgendwo in bayerischen Chiemgau, erfährt, dass der Mann, in den sie sich verliebte, verheiratet ist und er quasi nur an einer außerehelichen Geliebten-Beziehung interessiert sei. Die selbe Frau erlebt als Teenager die Trennung von ihrer Mutter, nachdem sich diese von dem Ehemann und dem Vater der jungen Frau trennt und ins Ausland wegzieht. Nach diesen schmerzhaften, seelischen Erfahrungen, die ihr Herz verletzten, verliert sie Vertrauen in menschliche Beziehungen. Es fällt ihr schwer eine neue Beziehung zu einem Mann aufzubauen und sich mit ihrer Mutter zu versöhnen, die nach Jahren der Trennung wieder Kontakt zu ihr sucht.
Eine Geschichte aus einem TV-Film, die aber im realen Leben so oder ähnlich oder auch in anderen Färbungen immer wieder vorkommt. Bemerkenswert an der Geschichte in diesem TV-Film ist aber, dass sich die junge Frau in einer Kapelle an Maria, an die Gottesmutter, wendet und sie bittet, sie möge ihr helfen, wieder Vertrauen zu lernen, nachdem ihre Beziehungen zu zerbrechen drohen. Es gelingt ihr nicht gleich, aber es gelingt ihr dann schließlich doch, nachdem sich ihr Herz gewandelt hat. Es gelingt ihr, ihr Herz wieder zu öffnen und bedingungslos zu vertrauen. Es gelingt ihr eine neue Beziehung zu einem Mann, der sich in sie verliebte und wegen ihr sein Leben in München aufgab, zu vertiefen. Und es gelingt ihr die Versöhnung mit ihrer Mutter. Ist das nur ein „Happy End“ eines TV-Films? Oder kann so etwas auch im richtigen Leben vorkommen?
Es gibt unzählige Beispiele aus dem Leben dafür, dass die Nähe zu Gottesmutter Maria zum Lieben befähigt, ja hilft wieder zu lieben, wenn man es „verlernt“ hat. Die Nähe zur Gottesmutter schafft ein Klima, in dem man wieder neu anfangen kann, in dem man eine neue Haltung einnehmen kann. Eine Haltung, die Lieben, Vertrauen, Verzeihen u.s.w. möglich macht. Woher kommt aber diese Kraft?
Maria war auch eine junge Frau, die plötzlich erfährt, sie solle Mutter von Jesus, dem Sohn Gottes, werden. Diese Nachricht, diese Botschaft eines himmlischen Boten, des Engels Gabriel, versetzt sie zunächst in Angst, ja wahrscheinlich auch in Schock und Ratlosigkeit. Sie haderte sehr mit sich und mit diesem Plan Gottes mit ihr. Sie schlief kaum und konnte sich zunächst damit nicht abfinden. Schließlich vertraute sie aber bedingungslos Gott und öffnete ihr Herz und ihre Seele für das Wirken Gottes. Die Frucht dieses Vertrauens wurde Jesus Christus, der zum Segen und Heil der Menschen wurde.
Maria kann hier ein Vorbild sein. Wenn der Mensch sich mit ihr dann im Herzen verbündet, heilt und wandelt sich dann sein Herz. Durch eine Haltung, wie Maria sie hatte, gewinnt der Mensch Vertrauen in Gott, der die Liebe ist und der im Menschen das Leben wecken und wachsen will. In dieser Haltung wird es dem Menschen möglich, grundlos und bedingungslos zu vertrauen. Gott zu vertrauen und gleichzeitig auch Mitmenschen zu vertrauen, auch wenn das Vertrauen einmal zerstört worden ist. Das auf Gott grundgelegte Vertrauen ist dann stärker. Und das befähigt zum Lieben und zum Leben.
So wirkt Gott des Lebens, wenn der Mensch aus einem ganzen Herzen und tief in seiner Seele „Ja“ zum Liebensplan Gottes mit ihm spricht. Wenn der Mensch den Liebesplan und Liebesbund mit Gott bejaht.
Autor: Bruno Kulinsky